Daniel Barenboim en 'zijn' Spinoza

Vanavond opent Daniel Barenboim met de Staatskapelle Berlin het Musikfest Berlin 2015 dat tot 20 september loopt [cf.]. Al eerder had ik een blog over “Daniel Barenboim (1942) en zijn op Spinoza gebaseerde muziekinterpretatie.” Vandaag heeft de Jüdische Allgemene naar aanleiding van dat Eröffnungskonzert een artikel over o.a. hem. Daaruit citeer ik de eerste alinea’s:  

Wer Daniel Barenboim verstehen will, kommt an Spinoza nicht vorbei. Ohne den niederländischen Philosophen wäre weder das West-Eastern Divan Orchestra möglich, noch die jüngste Idee des Dirigenten, Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oktober mit der Berliner Staatskapelle nach Teheran zu begleiten.

Für derartige Brückenschläge wird Barenboim scharf kritisiert. Israels Kulturministerin Miri Regev ließ wissen: »Barenboim verfolgt eine anti-israelische Linie und schwärzt Israel bei jeder Gelegenheit an.« Inzwischen hat Teheran das Konzert abgesagt. Einen Israeli lasse man nicht auftreten, erklärte der iranische Kulturminister. Wer Barenboim dieser Tage in Deutschland erleben will: Am 3. September wird er das Musikfest Berlin eröffnen. Auch dort geht es um jüdische Identitäten.

LEktüre Aber von vorne: Es war Barenboims Vater, der dem Jungen riet, Spinozas Ethik zu lesen. Die Lektüre war nachhaltig. »Spinoza erklärt das Recht des absolut freien Gedankens zur obersten Maxime«, erklärt Barenboim, »und mit seiner Ethik im Kopf könnte Israel sich in jenen demokratischen Staat verwandeln, in dem jeder Teil der Gesellschaft seine ethischen Werte zum Wohle der Menschlichkeit definieren kann.«

Spinozas Gedanke der Logik und der Freiheit fasziniert den Dirigenten. Für ihn ist das die einzige Grundlage, auf der ein Staat stehen sollte. »Aber schon bei Spinoza führten die Überlegungen dazu, dass er aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen wurde«, sagt Barenboim und behauptet: »So gesehen war er ein Opfer des Antisemitismus.«

Lange nachdem ihn sein Vater zu Spinoza führte, fand Barenboim in Otto Klemperer einen Gleichgesinnten. Der Dirigenten-Kollege hielt die Ethik für »das wichtigste Buch, das je geschrieben wurde«. Klemperer war mit 22 Jahren zum Christentum übergetreten, weil er glaubte, nur ein Christ könne Bachs Matthäus-Passion dirigieren. Erst viele Jahre später, im hohen Alter, kehrte er zum Judentum zurück. »Und wissen Sie, was er mir als Grund dafür nannte?«, fragt Barenboim und gibt die Antwort selbst: »Spinoza!«
                                                                      [Lees
aldaar verder]