Georg Wienbrack (1877-1953) Spinoza-buste uit 1911 [2]

In het vorige blog schreef ik al nadat ik de gegevens uit Altkirch had genoteerd: “Ziedaar het verhaal, de mythe wellicht, over het ontstaan van deze buste (daarover in een volgend blog meer).” Ik was toen al het essay dat Arno Nadel in 1912 schreef, “Eine Idealbüste Spinozas”, tegengekomen en wilde dat in een volgend blog brengen, maar ik bleef verder zoeken en ontdekte toen dat in onderstaand boek ook aardig wat informatie te vinden is die zowel een mooie bevestiging als ook een aanvulling is op wat ik al bracht.

 

Jürgen Stenzel, Philosophie als Antimetaphysik: zum Spinozabild Constantin Brunners. Volume 10 van Schriftenreihe der Spinoza-Gesellschaft. Königshausen & Neumann, 2002
[books.google]

In het eerste hoofdstuk, waarin de auteur de ontwikkeling van Brunners filosofie en zijn ontdekking en – geheel eigen - opname van Spinoza’s filosofie daarin weergeeft, komt ook informatie over onze beeldhouwer van de Spinoza-buste aan bod.  

Beeldhouwer Georg Wienbrack
Angeregt von “Spinoza gegen Kant” schuf der Bildhauer Georg Wienbrack 1911 eine Spinozabüste, an der Brunner beratend mitwirkte. Dies leitet eine Beschäftigung mit ästhetischen Fragen ein, aus der der kleine Aufsatz “Ein Idealporträt Spinozas” hervorging (1913). Er wurde von dem Zionisten Max Nordau, der auch schon “Spinoza gegen Kant” wegen der Kantzurückweisung Brunners sehr schätzte, in Briefen an Brunner begeistert aufgenommen. Überhaupt teilt Lotte Brunner in ihrem Tagebuch zur damaligen Zeit besonders viele Gespräche über Spinoza mit. Brunner erwog, seine Spinozaarbeiten — zu denen dann noch die in Maximilian Hardens “Zukunft” erschienenen Aufsätze “Goethes Verhältnis zu Spinoza” (1912), “Künstler und Philosophen” (1916) sowie “Das Lamm Benedikt Spinoza” (1916) gehören — unter dem Titel “Zu Spinoza” bei Reclam zu veröffentlichen (Lotte 23.9.1913), aber dazu kam es nicht. Auch fand er keine Zeit, einen Kommentar zu Spinozas “Ethik” zu schreiben, und eine “Ethik”-Übersetzung, die der Diederichs-Verlag ihm herauszugeben anbot, fertigte er ebenfalls nicht an (An Mond 1911). [p. 27-28]

In het hoofdstuk over de receptie van Brunners Spinoza-opvattingen, komt wederom de beeldhouwer Wienbrack langs:

Der Bildhauer Georg Wienbrack fühlt sich durch Brunners kleine Schrift angeregt, eine Spinozabüste zu schaffen. Lotte berichtet die für die Leidenschaftlichkeit vieler Brunneranhänger typische Szene: »Während unseres Aufenthaltes in Misdroy schuf Georg Wienbrock, angeregt durch “Spinoza gegen Kant”, seine Spinozabüste. Vater ist sehr beglückt darüber. Ganz erfüllt von Vaters Persönlichkeit und von seinem Verhältnis zu Spinoza, machte Wienbrack sich eines Tages auf, wie er erzählt, ging über das Tempelhofer Feld bis zu unsrem Hause, davor eine Weile auf und ab, dann in den Park, wo er sich auf die “Philosophenbank” setzte; so nannte er die Bank, von der er wußte, daß Vater dort zu sitzen pflegte. Und, nachdem er längere Zeit ruhig gesessen, kam ihm wie ein Blitz sofort ganz klar und voll die Idee zu seinem Spinoza, und so drängend, daß er sich ein Auto nahm und nach Hause raste. Er konnte es nicht aushalten, bis er zur Arbeit kam, war dann, in seinem Atelier angelangt, im Nu mit dein Wesentlichen fertig und hat darauf furchtbar geweint« (Lotte 3.9.1911). Brunner hat an der weiteren Ausarbeitung der Büste beratend mitgewirkt, wie wir aus Aufzeichnungen Lottes erfahren. Wienbrack hatte ihn zu ästhetischen Überlegungen angeregt, die einen ersten Niederschlag in dem Aufsatz “Ein Idealporträt Spinozas” fanden. Dort erfahren wir, was Brunner an Wienbracks Darstellung faszinierte: er hat nicht ein naturgetreues Spinozaporträt schaffen wollen, sondern ein ideales, von innen her geschautes Gleichnis: »Der Künstler hat den innerlichen Mann Spinoza erfahren und geschaut, den verborgenen bildnerischen Gehalt der Idee Spinozas« (G&T 57). »Es ist das Erschrecken«, führt Brunner aus, »vor dem ganz Ungeheuren des Geistes, vor der Übermächtigkeit, vor dem Sieg und Frieden der Wahrheit; wie es uns überkommt, wenn unerwartet der Schleier sich hebt und das Menschenbewußtsein sich auftut gegen Ewigkeit. Wir begannen mit Erschrecken, mit Zweifel, mit Widerstreben, und das Ende ist Weihe und Stille und Seligkeit durch die ganze Seele« (G&T 70). Die Büste, der dies zu entnehmen sein soll, ist leider in der ursprünglichen Form nicht erhalten geblieben, aber auch die überlieferte Fassung offenbart einen eigenwillig-expressionistischen Kunstgeschmack Brunners. [noot 44]

Der Aufsatz über Wienbracks Spinozabüste wird von Ludwig Stein 1913 im Januarheft von “Nord und Süd” publiziert (es handelt sich um den ursprünglichen Brief, den Brunner Stein bei seinem Besuch vorgelesen hat). Stein publiziert 1911 im “Archiv für systematische Philosophie” Brunners kleine, aber sachlichste und konzentrierteste Abhandlung, die Kurze Rechenschaft”, und nimmt im Februar 1912 Brunners Liliencron-Essay in “Nord und Süd” auf. Später druckt er dann noch Brunners autobiographischen Aufsatz ”Zum fünfundfünfzigsten Geburtstage” (August und September 1917 in “Nord und Süd”). Einen besonderen Eindruck hat Brunner aber in Stein offenbar nicht hinterlassen. In seiner kleinen Schrift “Die Juden in der Philosophie der Gegenwart” (Philo-Verlag, Berlin 1926) wird Brunner nur einmal kurz genannt: Stein zählt ihn als »Schöpfer des Neo-Spinozismus« unter die »philosophischen Außenseiter« (5. 10). Der in Paris lebende Zionist Max Nordau hingegen kann zu den frühen Verehrern Brunners gezählt werden. Er bewundert den Aufsatz über Wienbracks Spinozabüste als »ein prachtvolles, programmatisches Bekenntnis zum äußersten Idealismus im philosoph. Sinne, das heißt zum äußersten Subjektivismus, ja Solipsismus, in der Kunst. Man kann anderer Ansicht sein, aber man kann Ihre Ansicht nicht vollendeter ausdrücken und vertreten«, schreibt er an Brunner. »Die Spinozabüste hat nicht Wienbrack geschaffen, Sie haben sie geschaffen und sie existiert nur in Ihrer Seele, subjektiv, nicht im Raume, objektiv« (Von Nordau 7.1.1913). Nordau versteht den auf das Innerliche Spinozas gerichteten Ansatz Brunners und bewundert so auch “Spinoza gegen Kant”, worin ihn insbesondere die Kantzurückweisung erfreut: »Ihre Tapferkeit hat mich mächtig erbaut. Sie sind ein Selbstdenker und ein unerschrockener Bekenner. Sie lassen sich auch von Kant und den Kantianern nicht bange machen [...]. Kein Deutscher hat noch gewagt, so klar und offen zu sagen und so überzeugend zu begründen, was er von der Königsberger Neoscholastik denkt« (Von Nordau 16.1.1910). Als Nordau im ersten Weltkrieg Paris verlassen muß und nach Madrid flieht, nimmt er die “Lehre” mit und schreibt Brunner später, daß sein Werk »die harte Probe« bestanden habe, »in solcher Lage Trost und Beruhigung zu geben« (vgl. Lotte 30.12.1914).

Spinoza-buste van Georg Wienbrack, zoals afgebeeld in het boek van Ernst Altkirch, Spinoza im porträt, Jena, 1913Noot 44: Mit der im Haager Brunnerinstitut noch vorhandenen Fassung der Büste war Brunner nicht mehr ganz einverstanden (vgl. die “Nachschrift fünf Monate später” zu “Ein Idealporträt Spinozas”, die in G&T. S. 71 veröffentlicht ist). Eine Abbildung ist gedruckt in den auszugsweise veröffentlichten Tagebüchern Lotte Brunners “Es gibt kein Ende, S. 225.” [p. 405-6]

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Eine Idealbüste Spinozas
In het januarinummer 1913 van “Nord und Süd” verscheen van de hand van Constantin Brunner zijn stuk “Ein Idealporträt Spinozas”. Al eerder, zo vermelde ik al en zal in het volgende blog blijken, verscheen in het juninummer van 1912 van Ost und West, Illustrierte Montatsschrift für das gesamte Judentum, het artikel van Arno Nadel onder de titel “Eine Idealbüste Spinozas.” En ook Ernst Altkirch nam in Spinoza im Porträt (1913), waar ik in het vorige blog al op wees, deze typering over en noemde het: eine Idealbüste Spinozas.

Kortom, hier leek bewust onder leiding van Brunner aan een mythe te zijn gewerkt, n.l. om dit als hét ideale Spinozabeeld te zien. Maar uit de geciteerde tekst bleek dat het Brunner (en Wienbrack) minder ging om 'ein naturgetreues Spinozaporträt', maar meer om 'ein ideales, von innen her geschautes Gleichnis' (en dan vooral het beeld van binnenuit zoals Brunner dat had ontwikkeld). We moeten ons dus niet erover verbazen dat het beeld minder overeenkomst heeft met het OP-portret of het Wolfenbütteler-portret.

Het 1912-essay “Eine Idealbüste Spinozas” van Arno Nadel (Jürgen Stenzel vermeldt in zijn Brunner-boek dit essay niet) dat ik in een volgend blog breng, maakt wellicht iets duidelijker wat hier met 'Idealbüste Spinozas' bedoeld werd.