Gilles Deleuze & Spinoza

Gilles Deleuze met de altijd onafscheidelijke hoedVan 24 t/m 26 mei 2013 zal in Lutherstadt Wittenberg, Leucorea een kleine (voor 30 personen toegankelijke) conferentie worden gehouden over: „Gilles Deleuze und Spinoza“ met het thema: „Das Vermögen des Körpers, die Wirklichkeit des Denkens und das Prinzip der Intensität.“ Graag verwijs ik naar deze gebeurtenis, om zo de fraaie inleiding over de hedendaagse interesse in Spinoza via Deleuze hier te kunnen overnemen. Het wordt georganiseerd door de Spinoza-Gesellschaft, het Philosophischen Instituts der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg en het Département de Philosophie der Université Paris Ouest, Nanterre. Voor verdere gegevens over deze Tagung verwijs ik naar dit PDF op de website van de Spinoza-Gesellschaft of dit DOC op de website van het Spinoza Research Network, waaruit ik hierna de wervingstekst overneem:

Spinozas Philosophie barg zu seiner Zeit erhebliches Konfliktpotential. Dies lag sicher an den Umständen seiner Zeit, an den politischen und religiösen Restriktionen, wie an den philosophischen Konjunkturen. Doch wie weit liegt hier noch ein aktuelles Kritikpotential? Diese Frage erfordert den doppelten Blick, Spinoza als klassischen Autor, aber auch als Zeitgenossen zu sehen. Für eine solche zeitgenössische Lektüre steht wie kaum ein anderer Gilles Deleuze. Durch seine Arbeiten wird Spinoza als Theoretiker des Körpers und der Macht präsent, der auch heute viele unserer Selbstverständlichkeiten zweifelhaft werden lässt. Deleuze realisiert diese produktive Lesart nicht nur in seinen Arbeiten zu Spinoza, sondern auch in seinen anderen durch und durch spinozistischen Schriften. In Deutschland gilt Deleuze, der Spinoza so ernst nimmt und radikal weiterentwickelt, immer noch als dunkel, unverständlich, ja „gefährlich“ (Manfred Frank). Demgegenüber regten sich in den letzten Jahren vor allem in Frankreich, England, dem spanischsprachigen Raum und den USA zahlreiche Stimmen, die die Bedeutung von Deleuzes philosophischem Beitrag würdigen. Man kann mittlerweile international von einer intensiven Beschäftigung mit seinen Theorien der Immanenz, des Körpers, des Sinnes, des Bildes und des Films sprechen.

Ziel der Tagung ist ein dreifaches, nämlich erstens den spezifischen Beitrag von Deleuze zur Interpretation Spinozas zu zeigen, zweitens die spinozistischen Grundfiguren im Denken von Deleuze aufzuzeigen und sein Denken und seine philosophische Sprache von dort her zu erschließen, sowie drittens der Frage nachzugehen, welche Bedeutung Spinozas Denken durch die produktive Lektüre von Deleuze für die Gegenwart erlangt.

Beginnend mit seinem Buch „Spinoza et le Problème de l’Expression“ (1968) (dt. Spinoza und das Problem des Ausdrucks in der Philosophie, 1993) hat sich Gilles Deleuze zeitlebens mit Spinoza auseinandergesetzt. Die besondere Affinität, die Deleuze zu Spinozas Denken hat, zeigt sich vor allem in den Konzepten der Intensität und des Lebens und verweist so auch auf eine ökologische Konzeption der Ethik. Zunächst jedoch zeigt „Spinoza und das Problem des Ausdrucks in der Philosophie“, das er als historischen Teil seiner Promotion (Thèse d’Etat) abgab, Deleuze als einen bedeutenden Gelehrten aus der Tradition des französischen Neukantianismus, die er mit diesem Text ebenso wie mit dem systematischen Teil der Promotion „Differenz und Wiederholung“ (Paris 1968, dt. Ü. München 1992) allerdings einer grundlegenden Revision unterzieht. Die Kritik an der Bewusstseinsphilosophie begründet sein sachliches Interesse an den Konzeptionen Spinozas und führt so zu einer philosophischen Begegnung zwischen einem klassischen und gerade für die französische Tradition kanonischen Autor und einem Theoretiker, der den Anspruch eines zeitgenössischen Denkens erhebt. Deleuze stellt mit Bezug auf Spinoza die Frage nach der Möglichkeit einer zeitgenössischen Ontologie, einer Theorie, die unter dem Titel eines „transzendentalen Empirismus“ firmiert.

Im ersten Teil der Tagung werden zu drei zentralen Themen, des Körpers als Modell, der Theorie des Denkens und der Dritten Erkenntnisgattung jeweils Texte Spinozas und die Interpretation Deleuzes diskutiert. Im zweiten Teil werden drei Vorträge zu Themen gehalten, an denen sich die systematische Weiterentwicklung von spinozistischen Motiven durch Deleuze zeigt: der Begriff der Differenz als Bejahung, das Verständnis von Philosophiegeschichte und das Konzept der Intensität.

                                           * * *

Hoewel zijn naam niet op de sprekerslijst voorkomt wijs ik hier op dit boek waarop ik in een blog van 13 juli 2012 al wees: 

Christoph Dittrich: Weder Herr noch Knecht Deleuzes Spinoza-Lektüren. Turia + Kant, juli 2012 - 256 S - ISBN 978-3-85132-684-0