Ludwig Feuerbach (1804–1872): "Spinoza ist der Moses der modernen Freigeister und Materialisten"
Feuerbach schreef dat in Grundsätze der Philosophie der Zukunft; het was de laatste zin van § 15 [Erstdruck: Zürich und Winterthur, Julius Fröbel, 1843]. Ik neem deze paragraaf hier over, waarin opvallend is hoe Feuerbach alleen voor het attribuut uitgebreidheid belangstelling heeft. (Voor commentaar op deze eenzijdigheid wijs ik naar het blog van gisteren met een tekstje van Jo Van Cauter.)
§ 15. Der Pantheismus ist der theologische Atheismus, der theologische Materialismus, die Negation der Theologie, aber selbst auf dem Standpunkt der Theologie; denn er macht die Materie, die Negation Gottes zu einem Prädikat oder Attribut des göttlichen Wesens. Wer aber die Materie zu einem Attribut Gottes macht, der erklärt die Materie für ein göttliches Wesen. Die Verwirklichung Gottes hat überhaupt zur Voraussetzung die Göttlichkeit, d.i. Wahrheit und Wesenhaftigkeit des Wirklichen. Die Vergötterung des Wirklichen, des materiell Existierenden – der Materialismus, Empirismus, Realismus, Humanismus – die Negation der Theologie ist aber das Wesen der neueren Zeit. Der Pantheismus ist daher nichts anderes als das zum göttlichen Wesen, zu einem religionsphilosophischen Prinzip erhobene Wesen der neueren Zeit.
Der Empirismus oder Realismus, worunter hier überhaupt die sogenannten realen Wissenschaften, insbesondere die Naturwissenschaften verstanden werden, negiert die Theologie, aber nicht theoretisch, sondern praktisch – durch die Tat, indem der Realist das, was die Negation Gottes oder wenigstens nicht Gott ist, zur wesentlichen Angelegenheit seines Lebens, zum wesentlichen Gegenstand seiner Tätigkeit macht. Wer aber Geist und Herz nur auf das Materielle, das Sinnliche konzentriert, der spricht dem übersinnlichen tatsächlich seine Realität ab; denn nur das ist, für den Menschen wenigstens, wirklich, was ein Objekt reeller, wirklicher Tätigkeit ist. »Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß«. Die Rede, man könne vom übersinnlichen nichts wissen, ist nur eine Ausrede. Man weiß nur dann nichts mehr von Gott und göttlichen Dingen, wenn man von ihnen nichts mehr wissen mag. Wie vieles wußte man von Gott, wie vieles von den Teufeln, wie vieles von den Engeln, solange noch diese übersinnlichen Wesen Gegenstand eines wirklichen Glaubens waren! Wofür man sich interessiert, dazu hat man auch Fähigkeit. Die Mystiker und Scholastiker des Mittelalters hatten nur darum keine Fähigkeit und Geschicklichkeit zur Naturwissenschaft, weil sie kein Interesse für die Natur hatten. Wo der Sinn nicht fehlt, da fehlen auch nicht die Sinne, die Organe. Wofür das Herz offen, das ist auch dem Verstand kein Geheimnis. So verlor denn auch die Menschheit in neuerer Zeit nur deswegen die Organe für die übersinnliche Welt und ihre Geheimnisse, weil sie mit dem Glauben an sie auch den Sinn für sie verlor, weil ihre wesentliche Tendenz eine antichristliche, antitheologische, d.h. eine anthropologische, kosmische, realistische, materialistische Tendenz war.3 Spinoza traf daher mit seinem paradoxen Satz: Gott ist ein ausgedehntes, d.i. materielles Wesen, den Nagel auf den Kopf. Er fand den, für seine Zeit wenigstens, wahren philosophischen Ausdruck für die materialistische Tendenz der neueren Zeit; er legitimierte, sanktionierte sie: Gott selbst ist Materialist. Spinozas Philosophie war Religion; er selbst ein Charakter. Nicht stand bei ihm, wie bei unzähligen anderen, der Materialismus im Widerspruch mit der Vorstellung eines immateriellen, antimaterialistischen Gottes, der konsequent auch nur antimaterialistische, himmlische Tendenzen und Beschäftigungen dem Menschen zur Pflicht macht; denn Gott ist nichts anderes als das Ur- und Vorbild des Menschen: wie und was Gott ist, so und das soll, so und das will der Mensch sein oder hofft er wenigstens einst zu werden. Aber nur, wo die Theorie nicht die Praxis, die Praxis nicht die Theorie verleugnet, ist Charakter, Wahrheit und Religion. Spinoza ist der Moses der modernen Freigeister und Materialisten.“ [Van zeno.org]
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Over het geestelijke aspect, ofwel het attribuut denken had Feuerbach uiteraard ook een idee:
[III] Das unendliche oder göttliche Wesen ist das geistige Wesen des Menschen, welches aber vom Menschen abgesondert und als ein selbständiges Wesen vorgestellt wird. Gott ist Geist, das heißt der Wahrheit nach: der Geist ist Gott. Wie das Subjekt, so das Objekt, wie der Sinn, so der Gegenstand. Gott – als abstraktes, d.i. abgezognes, unsinnliches Wesen – ist nicht den Sinnen oder der sinnlichen Einbildungskraft, sondern nur der Vernunft Gegenstand, also ist er nur das Vernunftwesen, nur die sich als göttliches Wesen gegenständliche Vernunft.
In: Das Wesen des Christentums, Anhang, Erläuterungen – Bemerkungen – Belegstellen, [Erstdruck: Leipzig, Otto Wigand, 1841] [Bij Zeno.org]
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Ik maakte dit blog, daar ik het eerste deel van de typering wel fraai vind: "Spinoza ist der Moses der modernen Freigeister."
eerdere blogs:
Ludwig Feuerbach en Nietzsche over Spinoza
Een Feuerbachiaans Spinozagedicht?
Ik wijs hier op zijn uitgebreide deel over Spinoza in zijn Geschichte der neuern Philosophie von Bacon von Verulam bis Benedikt Spinoza
[Die Darstellung ging aus Vorlesungen hervor, die Feuerbach Anfang der dreißiger Jahre in Erlangen gehalten hatte. Erstdruck: Ansbach 1833.] [Bij Zeno.org]

